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Mietnomaden als Mieter der eigenen Immobilie vermeiden

6. November 2018

Mietnomaden als Mieter der eigenen Immobilie vermeiden

Sie sind wohl der größte Albtraum für Vermieter – Mietnomaden.


Doch was sind Mietnomaden eigentlich?

Mietnomaden sind Mieter einer Immobilie, welche sich dort einmieten, ohne die Miete zu zahlen oder nur geringe Teile dieser. Um das Zahlen der Miete zu umgehen werden immer wieder frei erfundene Gründe, wie Mängel an der Immobilie, wie beispielsweise Schimmel oder ähnliches, zum Nichtzahlen der Miete vorgeschoben. Sobald der Vermieter der Immobilie es dann geschafft hat die Mietnomaden loszuwerden, ziehen diese weiter und suchen eine neue Immobilie, wo sie dieselbe Masche anwenden werden.

Im Folgenden werden einige Ratschläge genannt, durch welche Mietnomaden erkannt werden können. Diese garantieren keine hundertprozentige Sicherheit einen Mietnomaden zu entlarven und sind nur als Indikatoren und Hilfestellung für die Vermieter einer Immobilie gedacht.

Beim Entlarven von weniger routinierten Mietnomaden helfen schon einige schnelle Möglichkeiten um diese abzuschrecken, oder gegebenenfalls zu entlarven. Sich ein Ausweisdokument, wie einen Personalausweis oder Führerschein zeigen zu lassen, um im Anschluss den Wohnsitz zu überprüfen, ist das simpelste was gemacht werden kann, denn Mietnomaden haben, in der Regel, keinen festen Wohnsitz. Eine weitere Möglichkeit ist es den Vormieter und sogar den Vermieter davor zu kontaktieren um Auskünfte über die potenziellen neuen Mieter zu bekommen. Sollten die potenziellen Mieter die Auskunft über die vorherigen Vermieter vermeiden, sollte misstrauisch geworden werden. Der Vermieter kann den neuen, potenziellen Mieter ebenfalls in dessen aktueller Wohnung besuchen, beispielsweise zu einer Vertragsdurchsicht. Natürlich wird dem Mieter hier, durch die Tatsache, dass man sich ankündigt oder gar Termine ausmacht, die Möglichkeit aufzuräumen. Allerdings kann ein Mietnomade die “normale“ Beschaffenheit einer Immobilie, in der er gewohnt hat, nicht mehr so ändern, dass es nicht auffällt. Der Vermieter einer Immobilie sollte sich nicht durch das höfliche Auftreten, den Anzug oder das teure, schöne Auto eines potenziellen Mieters blenden lassen, denn grade Mietnomaden treten unheimlich nett und freundlich auf, sonst würden diese ja nicht immer wieder neue Immobilien zum Einmieten finden. Darüber hinaus sollte der Vermieter sich stets die Schufa-Auskunft und ebenfalls den Einkommensnachweis zeigen lassen und gegebenenfalls, bei größeren Zweifeln den angegebenen Arbeitgeber kontaktieren. Als Vermieter kann ebenfalls die Zahlung der Kaution und der ersten Miete vor der Übergabe der Immobilie festgelegt oder zumindest vorgeschlagen werden, wenn sich der neue Mieter dagegen sträubt, sollten hier die Alarmglocken läuten.

Für einen Vermieter ist es möglich sich gegen Mietnomaden zu versichern. Hierbei kann sich sowohl gegen das Ausbleiben von Zahlungen der Miete, als auch gegen Sachschaden versichert werde. Die Versicherung für das nicht erhalten von Miete ist häufig halb- oder ganzjährig abschließbar und die Versicherung für den entstandenen Sachschaden ist im zu versichernden Betrag flexibel. Die Versicherung für das Ausbleiben der Mietzahlungen ist eine sehr gute Option, um die Tilgung des persönlichen Kredits fortzusetzen und durch Mietnomaden nicht selber in den Ruin zu geraten.

Wenn erstmal Mietnomaden in der eigenen vermieteten Wohnung sind, wird man diese schwierig los. Das liegt daran, dass das Gesetz, welches “normale“ Mieter vor der grundlosen Kündigung schützt, ebenfalls Mietnomaden schützt. Mietnomaden kennen sich häufig mit dem Gesetz und ihren “Rechten“ in diesem Bereich aus und reizen diese vollends aus. Eine fristlose Kündigung eines Mietvertrags kann dann vom Vermieter ausgesprochen werden, wenn zwei aufeinanderfolgende Mietzahlungen ausbleiben. Da sich Mietnomaden dessen ebenfalls bewusst sind, bezahlen sie die Schuld häufig wegen einer Räumungsklage oder einer gerichtlichen Verhandlung, womit die Kündigung hinfällig wird. Um diesem Fettnäpfchen auszuweichen, sollte der Vermieter zusätzlich eine ordentliche Kündigung aussprechen, da durch diese trotz des Bezahlens der Schulden die Kündigung rechtskräftig bleibt. In der Vielzahl der darauffolgenden Verhandlungen, welche häufig eine Dauer von bis zu zwei Jahren haben, bestätigt sich, dass die Vermieter das Recht hat die Mietnomaden aus der Wohnung zu schmeißen. Zu diesem Zeitpunkt, sind laut verschiedenen Quellen, ein Schaden von im Schnitt 20.000 bis 25.000 € Schaden entstanden, welche sich aus dem Ausfall der Miete, der Räumung der Wohnung und der Kosten für die gerichtliche Verhandlung zusammensetzen. Hinzu kommen in den meisten, wenn nicht sogar allen Fällen, beachtliche Kosten für die Renovierung und Sanierung der in Mitleidenschaft gezogenen Immobilien.

Natürlich sind für eine jeden Vermieter Mietnomaden ein riesiger Albtraum und eine potenzielle Gefahr, allerdings gibt es in Deutschland “nur“ etwa 10.000 bis 15.000 Mietnomaden. Diese sind bevorzugt in Städten, welche einen großen Leerstand an Immobilien haben, da dort die Vermieter ihre Immobilien schwierig vermietet bekommen und froh sind über jeden Interessenten der sich auf die Wohnungsanzeige meldet. Diesen Umständen geschuldet schauen Vermieter in diesen Gebieten nicht so genau hin, wodurch sie den Mietnomaden auf den Leim gehen. Ein weiteres bevorzugtes Ziel von Mietnomaden ist privat vermietete Häuser, da Privatpersonen, aufgrund der mangelnden Erfahrung, häufiger auf die Masche und das Auftreten der Mietnomaden reinfallen, als es Makler tun.


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